Geschichte der Partnerschaft

Heidelberg-Simferopol – Anfänge einer Partnerschaft

Die Anfänge der Idee einer Städtepartnerschaft lagen in der Friedensbewegung, die zu  Beginn der achtziger Jahre in Heidelberg stark vertreten war. So hat die „Bürgerinitiative für ein atomwaffenfreies Heidelberg“ im Jahre 1985 einen weiteren Schwerpunkt kommunaler Friedenspolitik beschlossen, nämlich die Vorbereitung und den Aufbau  einer Partnerschaft mit einer Stadt in der Sowjetunion. Man gründete einen entsprechenden Arbeitskreis und begann mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit. In Kooperation mit der Deutsch-Sowjetischen Gesellschaft Baden-Württemberg wurde den Heidelberger Bürgern die russische Kultur näher gebracht, mit Lesungen, Musikaufführungen und Bilderausstellungen.

Die ersten Kontakte zur sowjetischen Botschaft in Bonn entwickelten sich vorsichtig, aber erfolgreich. Am 4. November 1985 reiste der Erste Sekretär der Botschaft, Anatoli Boguschewski, zu einem Informationsabend nach Heidelberg. Die erste wichtige Frage war: „Welche Stadt in der Sowjetunion passt zu Heidelberg?“ Man fragte nach der Krim am Schwarzen Meer, dort solle es warm und schön sein. Anatoli Boguschewski schmunzelte, überlegte kurz und schlug die Stadt Simferopol vor. „Fahren Sie am besten mal selbst hin“, meinte er abschließend. Also buchten Bärbel Mattauch und Irene Heise-Bergmann, Mitglieder des Arbeitskreises, im Sommer 1987 eine Pauschalreise auf die Krim. Hannelore Jochum schloss sich an. Frau Jochum war damals Vorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion in Heidelberg und hatte ebenfalls während einer Friedensveranstaltung mit Frauen aus der Sowjetunion den Beschluss gefasst, für Heidelberg eine sowjetische Partnerstadt zu suchen.

Im Rathaus in Simferopol wurden sie von Herrn T.G.Kolesnik, dem stellvertretenden Bürgermeister, und Herrn I.I.Swirenko, dem Auslandsbeauftragten, aufs freundlichste empfangen. In einem einstündigen Gespräch erörterte man die Perspektiven einer Städtepartnerschaft, welche die Herren grundsätzlich für möglich hielten. Man lud die Heidelbergerinnen ein, im nächsten Jahr mit einer größeren Delegation nach Simferopol zu kommen. Und im September 1989 kam der erste Besuch aus Simferopol nach Heidelberg.

Am 2. November 1991 wurde dann in Simferopol der offizielle Partnerschaftsvertrag unterschrieben. Die Gegenzeichnung fand am 21. September 1992 in Heidelberg statt. Die Entwicklung hat gezeigt, dass der Vertrag von Erfolg gekrönt wurde. „Der Erfolg hat viele Väter“, lautet ein deutsches Sprichwort, aber in diesem Fall waren es wohl eher viele „Mütter“.

Parallel dazu entwickelte sich eine Schulpartnerschaft zwischen der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH) und der Schule Nr. 3 in Simferopol. Diese Schulpartnerschaft wurde am 6. November 1990 unterschrieben. Sie ist verbunden mit den Namen Birgitt Weinknecht, Traudel Blanz, Uwe Schwerdel und Bärbel Mattauch, Lehrkräfte der IGH, sowie Ernst Gund, Schulleiter der IGH, und Herrn C.A. Wernowski, Schulleiter der Schule Nr. 3.

Das Gemeinschaftswerk „Partnerschaft“ prägen heute: Der Freundeskreis Heidelberg-Simferopol e.V., der Stadtteilverein Handschuhsheim, die Internationale Gesamtschule Heidelberg, der Sportkreis Heidelberg, der Stadtjugendring mit seinen angeschlossenen Vereinen und natürlich die Stadtverwaltung und der Gemeinderat der Stadt Heidelberg und viele andere mehr.

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